Belletristik und Sachliteratur zu BDSM und mehr

Rezensionen der Reihe "Homsarecs"

 Band 1, Die Liebe zu den Wilden

5,0 von 5 Sternen Unvergleichlich und tiefgehend

Rezension aus Deutschland vom 5. März 2020

 Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Die Homsarecs-Trilogie von Lilith Dandelion ist dermaßen umfassend, vielseitig, faszinierend und einfach ganz anders als alles, was ich bisher gelesen habe, dass es schwer ist, all dem mit einer einfachen Review gerecht zu werden.

Ich persönlich habe ein bisschen gebraucht, bis ich mich ganz in die Welt der Homsarecs ziehen lassen konnte, denn sie öffnet sich dem Leser erst nach und nach. Hier wird einem nichts einfach vor die Füße geschmissen, sondern man entdeckt all die Eigenheiten, Sitten, Geheimnisse, Bräuche und Kräfte dieser überlegenen Gattung, die jedoch gleichzeitig in vielen Dingen an verschiedene Urvölker der Welt erinnert, nach und nach.
Im Ersten Band tut man das noch zusammen mit dem Protagonist Iván.

Zwar bin ich mit dem Charakter Iván nie so richtig warm geworden, ich tat mir oft schwer seine Entscheidungen und seine Art, zu Denken, nachzuvollziehen, doch das hat mich aber keinesfalls vom Lesen abgehalten. Denn die Welt, die die Autorin hier erschaffen hat, in der es zwei Menschengattungen gibt, die sich nicht unbedingt wohlgesonnen gegenüberstehen, ist wahnsinnig gut durchdacht: Sowohl, was politische und gesellschaftliche und psychologische Entwicklungen und Ausschreitungen in der Folge dieses Versuchs eines Zusammenlebens betrifft, als auch die medizinischen und biologischen Aspekte der von ihr erfundenen Menschengattung.

Neben dem großen Interesse an der Entwicklung der Geschichte ist auch der Schreibstil ein Grund, weshalb ich das Buch nicht mehr weglegen wollte. Für den Ein- oder Anderen vielleicht ungewohnt, so fand ich persönlich ihn jedoch wunderschön zu lesen, da er meiner Meinung nach Charakter hat, wie ich ihn nur selten in anderen Büchern finde. Die Art, wie Geredet wird, wie gedacht wird, wie beschrieben wird, was passiert - diese Frau kann ihr Handwerk einfach.

Ich kann jedem nur empfehlen, sich völlig offen und ohne irgendwelche vorher gefestigten Vorstellungen oder Erwartungen auf die Homsarecs-Reihe einzulassen, sich einfach durch diese Welt führen zu lassen, und dabei vielleicht auch die ein- oder andere Lebensweisheit für sich selbst dabei mitzunehmen. (Laura in amazon)

5,0 von 5 Sternen Faszinierend, spannend, erotisch!

 

Rezension aus Deutschland vom 18. März 2021

Mir scheint, Lilith Dandelion ist eine heftig unterschätzte Autorin, ich werde jedenfalls sofort schauen, was sie noch alles geschrieben hat. Ihre Sprache ist wunderschön und poetisch, es entstehen prächtige Bilder im Kopf. Allein die Schauplätze der Geschichte lesend zu besuchen, ist eine faszinierende Reise. Die erotischen Szenen konnte ich (als Frau) sehr genießen, die schwule und sm-geprägte Sexualität wirft neues Licht auf das Thema Erotik und hat bei Lilith Dandelion Tiefe und Hintergrund. Die Geschichte von den Homsarecs nährt die Sehnsucht nach einem anderen, freieren und wilderen Leben und klingt bis in meinen Alltag nach. Absolut lesenswert! (Ermert, amazon)

 

5,0 von 5 Sternen Eine ungewöhnliche Urban-Fantasy

 

Rezension aus Deutschland vom 5. März 2020

gekauft in einer älteren Fassung vom 12.09.2018:

Als dieser Roman geschrieben wurde, gab es die Begriffe von Urban-Fantasy, Dystopie usw. nicht in dem Ausmaß wie heute. Wenn sie überhaupt existierten. Trotzdem ist Urban-Fantasy der angemessene Begriff. Eine alternative Entwicklung - sozusagen ein Paralleluniversum - in der die Menschen sich in zwei Arten entwickelt haben. Den Cro und den Homsarecs. Die Cro sind die Menschen, wie wir sie kennen, und die Homsarecs eine Subspezies. Oder die gleiche? Im Grunde kann das offen bleiben. Denn beide sind sie miteinander genetisch kompatibel und können Kinder bekommen

Die Besonderheit: Die Homsarecs bilden aufgrund ihrer Art und ihres Charakters eine eigene Kultur, die man gut und gerne als die Communitys der 60er und der 70er Jahre ansehen könnte. Die Sprache der Cro, wie sie denn in die Kultur ihrer Zeit eingebunden ist, hat den Zungenschlag des wohlwollenden despotischen Staats. Die nach Entfaltung lechzende Kultur der Homesarecs und die einschränkende und eingrenzende Kultur der Mehrheitsgesellschaft ist jedoch auf besondere Weise voneinander abhängig.
Das Zusammenprallen beider sorgt für einen steten Konflikt, eine defizilen Tanz um Vormacht und Dominanz, der letztlich sogar in Mord, Vergewaltigungen und Brandschatzungen mündet. Dass dabei die Homsarecs eine besondere Schwäche aufweisen, die eigentlich ihre Stärke darstellt, wird sehr viel später klar. Aber auch dass sie durch ihre Blindheit ein dunkles Geheimnis haben, das ihren Tod als Species bedeuten kann.

Die Autorin hat eine sehr ungewöhnliche Reihe geschrieben, die in einer Sprache und einem Sprachstil abgefasst ist, der mit heutiger Lesart nicht leicht zugänglich und zumindest gewöhnungsbedürftig ist. Dennoch, es lohnt sich darauf einzulassen. Gerade wird die Reihe überarbeitet und andere Aspekte hervorgehoben. Es wird, sollten beide Varianten bestehen bleiben, 2 x 3 Bücher geben. Die eine Ursprungsfassung mit 3 Büchern und dann die überarbeitete. Der Unterschied ist am Preis zu erkennen.

Gelesen habe ich Band 1 überarbeitet, die Bände 2 und 3 in der nicht überarbeiteten Fassung. Auf die bezieht sich damit auch die Rezension in ihrer Gesamtheit. (Bücherfresser, amazon)

2 Rezensionen, die sich auf die ältere Fassung beziehen: 

Tofflinger

5,0 von 5 Sternen Zeitlos, spannend und dennoch aktuell

Rezension aus Deutschland vom 19. Februar 2016

Verifizierter Kauf

Klischeebefreiter Roman. Wer denkt, hier gibt es BDSM Sex und klischeebedienende Aktionen, der wird entäuscht sein. Ein Glück auch. Anspruchsvoll, fantasiereich, aktuelle politische Themen kommen nicht zu kurz. Dieser Roman birgt Überraschungen, genderfluid, ethnisch interessant und vielleicht Zufälligkeiten zu bestimmten Lebensformen?


Ute Berthold

5,0 von 5 Sternen Leckerbissen

Rezension aus Deutschland vom 22. März 2016

Wenn du gern zwischen den Welten wanderst und dich dabei öffnen kannst für die Mythen und Mysterien des Multiversums - dann wird dich dieses Buch sehr erfreuen. Du interessierst dich auch für Psychologie, Medizin und andere Künste, dann kommst du voll auf deine Kosten. Wenn du dazu noch intelligenten Wortwitz und spirituelle Zusammenhänge magst, dann bist du hier genau richtig.
Reichlich Liebes- und Heilungsgeschichten--- ziemlich gewürzt und gepfeffert mit allerlei BDSM - Zutaten --- ein 508-seitiger Leckerbissen. 

 

 Band 2, Der Doge und sein Tunichtgut

 5,0 von 5 Sternen Es geht spannend weiter

 

Der zweite Band der Homsarec-Reihe hat mir persönlich sogar noch besser gefallen, als der Erste.

Warum? Nun, zum Einen wird hier von Isatai erzählt, der selbst Homsarec ist und für mich persönlich im ersten Band ein interessanter Charakter, der ruhig öfter hätte vorkommen dürfen. Zum Anderen beginnt hier die Geschichte des Erzählers des 3. Bandes, die ich wirklich sehr interessant aufgebaut und spannend inszeniert fand.

Außerdem wird hier über das gesamte Buch hinweg über mehrere Etappen sowohl der Hintergrund als auch die Entwicklung einer Person aus dem 1. Band beschrieben, die man anfangs noch eindeutig als "Den Bösen" betitelt hätte. Doch was hinter seinen Taten steckte, wie er zu diesem Menschen wurde, und ob es für seine Seele wirklich keine Hoffnung gibt, das wird hier stark hinterfragt. Mitreißend, glaubwürdig und einfach faszinierend war für mich besonders dieser Teil des Buches.

Ein toller 2. Band, der mir persönlich erst richtig die Pforte in die Welt der Homsarecs öffnete und meine Liebe zu der Buchreihe entflammen ließ.

Band 3, "Isegrims Tagebücher"

5,0 von 5 Sternen Lelo ist mein Held!

Rezension aus Deutschland vom 3. April 2020

Der 3. Band der Homsarec-Reihe ist mit Abstand mein absoluter Lieblingsband.

Das liegt vor allem daran, dass ich mich Hals über Kopf in Lelo bzw. Isegrim verliebt habe. Man fühlt sich ihm so nahe: Man liebt mit ihm, man leidet mit ihm, man fühlt einfach mit ihm mit. Dieser Charakter ist so liebenswert, faszinierend, vielseitig und sympathisch - und dass er so rüberkommt könnte vermutlich daran liegen, dass das komplette Buch praktisch sein Tagebuch ist.
Ein kleiner Geniestreich, wie ich finde, denn diese Tatsache ermöglicht auch kleine zusätzliche Stilmittel, die das Buch sehr lebendig machen: zum Beispiel schreibt manchmal jemand anderes in Lelos Tagebuch und gibt seinen Senf zu dem Geschriebenen, was Lelo dann manchmal nochmal extra kommentiert - oder jemand anderes schreibt hinein, weil Lelo plötzlich verschwunden ist.. Einfach eine herrliche Idee, die ganz wunderbar funktioniert.

Außerdem wird hier nochmal die Biologie und Medizin der Homsarecs auf den Kopf gestellt, was für extra Spannung sorgt, genau wie Themen wie Liebe, Moral, Trauer, Vertrauen, Trauma... all das wird in dem Buch wieder so feinfühlig, umfassend und intelligent behandelt, dass die Essenz davon noch lange nach dem Lesen nachwirkt und zum Nachdenken anregt.

So sehr, wie mir die Homsarec-Reihe gefallen hat, so traurig bin ich, dass sie nun zu Ende ist. Denn spätestens jetzt ist man voll drin in dieser Welt und ihren wundervollen Charakteren und meiner Meinung nach könnte es noch ewig so weiter gehen. (Laura in amazon)

 

Band 4, "Tiger jagen allein"

5,0 von 5 Sternen Eine tolle Fortsetzung

"Tiger jagen allein" hat mir sehr gut gefallen.

Diesmal dürfen wir Amba von den Tigern, der unter dem Namen Dox als erster Amandro unter den Amazonen ausgebildet wird, begleiten. Dabei werden viele Geschehnisse aus den anderen Büchern nochmal aus seiner Sicht erzählt, was ich persönlich sehr interessant fand. Und auch Amba an sich empfand ich als sehr vielseitige, interessante Persönlichkeit. Er macht im Laufe des Buches viele Fehler und trifft fragwürdige Entscheidungen, doch er entwickelt sich und lernt, Verantwortung dafür zu übernehmen und ein besserer Mensch bzw Homsarec zu werden. Man sieht ihm praktisch beim erwachsen werden zu und lernt auch die Personen kennen, die ihn auf dem Weg dahin begleiten.

Ich hatte ein tolles Leseerlebnis und bin nach wie vor ein großer Fan des Schreibstils der Autorin.
(Laura in amazon)

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen